Di Curtin
ist seit mehr als 34 Jahren als Porzellanmalerin tätig und führt ihr eigenes Studio in Thirroul, New South Wales, nahe Sydney, Australien. Bei Internet-Recherchen bin ich ihren exklusiven Designs schon oft begegnet, auch die Plattform Firebrick Art hat mir einige ihrer Werke gezeigt. Dabei gefiel mir schon immer besonders die Tatsache, dass sie sich beim Kreieren ihrer äußerst ausgefeilten Dekore, die aus vielen Einzelmustern zusammengesetzt sind, oft mehrerer Ebenen bedient. Praktisch umgesetzt, bedeutet dies, dass sie oft mit mehreren Ebenen arbeitet, zum Beispiel extra gemalte Teller auf rechteckige Platten aufsetzt, und so dem ganzen Werk eine staunenswerte, neue Dreidimensionalität verleiht. Da Di Curtin aber auch oft mit handgerollten Platten arbeitet, bei denen vor allem die schön haptischen gerundeten Kanten auffallen, gibt es – mehr als ihr selber lieb ist – manchmal Probleme beim Brennen. Das Ergebnis, nämlich dass Platten plötzlich an ungewöhnlichen Stellen reißen, bereitet der kreativen Spezialistin allerdings nicht allzu viel Kopfzerbrechen, denn sie bezieht diese Sprünge auf raffinierte Weise in ihre ausgefallenen Kreationen ein, gut zu sehen an einigen der Werke, die im Buch zu bewundern sind.
Das weitere große Können der Porzellanmalerin zeigt sich in ihren äußerst feinsinnigen Porträts. Diese Menschen, die uns hier ansehen, uns selbst mit geschlossenem Mund zulächeln oder, wie etwa die Kinder, einen liebreizenden Flunsch ziehen oder allein schon dadurch hinreißend sind, wie sie sanft auf dem Rücken der Mutter schlummern, sind mehr als lebendig – sie treten mit uns in eine Zwiesprache von Mensch zu Mensch.
Und das Tierreich? Auch hier finden wir außergewöhnliche Beispiele aus dem australischen Outback: Beispielsweise den kleinen Frosch, der sich todesmutig aus einem Buschbrand auf eine hohe Pflanze gerettet hat; einen äußerst hochmütig blickenden Emu mit toller Frisur, oder possierliche Flugbeutler, die nur auf den ersten Blick wie normale Hausmäuse wirken.